Schweizerische Bundesbahnen

Einleitung

Die Schweizerischen Bundesbahnen (kurz SBB, französisch: CFF = Chemins de fer fédéraux suisses, italienisch: FFS = Ferrovie federali svizzere) ist die staatliche Eisenbahngesellschaft der Schweiz mit Sitz in Bern. Die SBB wurde per 01.01.1902 gegründet und ist seit 01.01.1999 eine AG. Dem Transportunternehmen steht Vincent Ducrot als CEO und Monika Ribar als VR-Präsidentin bevor. Die Websites der SBB sind www.sbb.ch.

Fahrzeuge der SBB

Personenverkehr

Güterverkehr

Infrastruktur

Historic

Konzernübersicht

Per 01.01.1999 wurden die SBB von der Bundesverwaltung ausgegliedert und in eine spezialgesetzliche Aktiengesellschaft umgewandelt, deren Aktien zu hundert Prozent im Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft befinden. Die Aktiengesellschaft ist nach unternehmerischen Gesichtspunkten zu führen. Der Bundesrat legt jeweils für vier Jahre die strategischen Ziele fest. Gleichzeitig werden in der Leistungsvereinbarung die Abgeltungen und Darlehen des Bundes für die Infrastruktur und die dafür zu erbringende Leistung festgelegt. Die Abgeltung des regionalen Personenverkehrs und des kombinierten Verkehrs erfolgt separat nach den gleichen Regeln wie für andere Unternehmen. Der Personenfernverkehr und der übrige Güterverkehr sind mindestens kostendeckend zu betreiben.

Konzernstruktur und Leitung

Seit dem 1. Januar 2009 gilt die neue Konzernstruktur mit den vier Divisionen Personenverkehr, Güterverkehr, Infrastruktur und Immobilien. Diese vier Divisionen sind jeweils für ihre Marktbereiche zuständig. Der Hauptsitz des Konzerns befindet sich direkt beim Bahnhof Wankdorf in Bern. SBB Generaldirektion

Die ehemalige Generaldirektion der SBB in der Nähe des Bahnhofes Bern.

Tochterunternehmen und Beteiligungen

Der Personennahverkehr in Deutschland (Wiesentalbahn, Gartenbahn und Seehas) wird durch die deutsche Tochterfirma SBB GmbH betrieben. Diese least deutschlandtaugliche Flirts vom Mutterkonzern. Weitere Tochterunternehmen in der Schweiz sind Thurbo (90 Prozent), RegionAlps (70 Prozent) und login ’’der Ausbildungsverbund in der Welt des Verkehrs’’ (70 Prozent). Bedeutende Anteile hält die SBB ausserdem an der Zentralbahn (66 Prozent), TILO (50 Prozent), Lémanis (60 Prozent) und an TGV Lyria (26 Prozent). Zur Betreuung und Pflege des historischen Erbes haben die SBB im Jahr 2002 die Stiftung Historisches Erbe der SBB (SBB Historic) gegründet. Diese unterhält das historische Rollmaterial der SBB und betreibt eine Infothek in Brugg, die eine grosse verkehrsgeschichtliche Bibliothek, das historische Archiv, das Fotoarchiv und die Plakatsammlung der SBB enthält. Zudem bietet SBB Historic in Zusammenarbeit mit RailAway regelmässig öffentliche Erlebnisreisen mit historischem Rollmaterial an.

Konzernübersicht

Per 01.01.1999 wurden die SBB von der Bundesverwaltung ausgegliedert und in eine spezialgesetzliche Aktiengesellschaft umgewandelt, deren Aktien zu hundert Prozent im Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft befinden. Die Aktiengesellschaft ist nach unternehmerischen Gesichtspunkten zu führen. Der Bundesrat legt jeweils für vier Jahre die strategischen Ziele fest. Gleichzeitig werden in der Leistungsvereinbarung die Abgeltungen und Darlehen des Bundes für die Infrastruktur und die dafür zu erbringende Leistung festgelegt. Die Abgeltung des regionalen Personenverkehrs und des kombinierten Verkehrs erfolgt separat nach den gleichen Regeln wie für andere Unternehmen. Der Personenfernverkehr und der übrige Güterverkehr sind mindestens kostendeckend zu betreiben.

Konzernstruktur und Leitung

SBB Generaldirektion

Geschichte

Im 19. Jahrhundert waren noch alle Bahnen im Besitz privater Gesellschaften. Die wirtschaftlichen und regionalen Interessen der Gesellschaften führten zum finanziell desaströsen Bau praktisch parallel verlaufender Linien. Dies führte einzelne Gesellschaften in Konkurs. An der Volksabstimmung vom 20. Februar 1898 wurde deshalb die Gründung eines staatlichen Eisenbahnsystems gutgeheissen. Seit dem 1. Januar 1902 existieren die SBB und an diesem Datum fuhr der erste Zug welcher wirklich von der SBB-Generaldirektion geführt wurde. Bis dahin wurde der vom Bund bezahlte Betrieb zwar im Auftrag der SBB, aber noch im Namen der Privatbahnen geführt. Sukzessive wurden von 1901 bis 1909 die fünf grössten Privatbahnen verstaatlicht und in die SBB überführt.
Per Fahrplanwechsel vom 3. Juni 1956 ging die SBB zusammen mit den anderen europäischen Bahnen zum Zweiklassensystem über, die dritte Wagenklasse wurde zur zweiten, die zweite und die erste wurden zur ersten Klasse. Anfang 1997 beschloss der Verwaltungsrat der SBB die organisatorische Aufteilung des Unternehmens in die Bereiche Verkehr und Infrastruktur, jeweils mit eigener Bilanz und Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Die bis 1. Januar 1998 schrittweise umgesetzte Teilung beinhaltete auch den von der Europäischen Gemeinschaft geforderten, ungehinderten Netzzugang für Dritte.
Der grösste Fahrplanwechsel seit der Taktfahrplaneinführung 1982 fand am 12. Dezember 2004 statt. Im Rahmen des Projekts “Bahn 2000“ änderten 90 Prozent aller Züge den Fahrplan, ausserdem wurden 12 Prozent mehr Züge eingesetzt. Kernstück von Bahn 2000 war die Fahrzeitreduktion im Dreieck Basel-Bern-Zürich auf unter eine Stunde. Damit bestehen seit Dezember 2004 in den Eisenbahnknoten ideale Anschlussverhältnisse, was die Gesamtreisezeit deutlich reduziert. Ermöglicht wurde dies durch die Neubaustrecke Rothrist – Mattstetten (zwischen Olten und Bern), auf der bis Sommer 2007 mit 160 km/h, seither 200 km/h gefahren wird.
Als pechschwarzer Tag der SBB zählt der 22. Juni 2005, als am frühen Abend ein netzweiter Stromausfall den Zugverkehr der SBB und vieler anderer Bahnen in der ganzen Schweiz für über drei Stunden zum Erliegen brachte. Zirka 200’000 Reisende und rund 2000 Züge waren von dieser Betriebspanne – der bisher größten in der Geschichte der Schweizer Bahnen – betroffen. Wie im Nachhinein festgestellt wurde, war eine Überlast auf der Stromübertragungsleitung Amsteg – Rotkreuz ursächlich für die Störung: diese hatte infolge von Bauarbeiten an der Leitung Amsteg – Wassen – Steinen als einzige Verbindung den gesamten Energieaustausch zwischen der Gotthardregion und den anderen Landesteilen zu bewältigen. Diese verfügte aber über eine geringere Transportkapazität als in der Anlagendokumentation angegeben. Im selben Jahr gewannen die SBB aber auch den Wakkerpreis, eine Auszeichnung des Schweizer Heimatschutzes, die normalerweise nur an Gemeinden vergeben wird, die besonders auf ihr Ortsbild achten. Per Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2005 verboten die Schweizer Bahnen das Rauchen in allen Zügen.
Im Juni 2016 wurde der Gotthard-Basistunnel mit einem grossen Eröffnungsfest eingeweiht. Dieser bringt mit dem Fahrplanwechsel Ende 2016 eine grosse Fahrzeitverkürzung von der Deutschschweiz ins Tessin mit sich. Zusammen mit dem Ceneri-Basistunnel soll dereinst eine durchgehende Flachbahn durch die Alpen bestehen, so dass schwere Güterzüge mit nur noch einer Lokomotive durch ganz Europa befördert werden können.

Stammbaum der SBB

  • Schweizerische Bundesbahnen
SBB CFF FFS 1902 Seit 1999 eine AG
    • Aargauische Südbahn
AS 1874 1901
    • Bözbergbahn
BöB 1875 1902
    • Chemin de fer Genève-La Plaine
1894 1912
      • Paris-Lyon-Méditeranée
PLM 1862 1894
        • Lyon-Genève
LG 1858 1862
VCh 1904 2013 seit 27.01.2012 gehörten 88.8 Prozent der SBB; 2013 erfolgte die vollständige Übernahme
    • Gotthardbahn
GB 1874 1909
    • Jura-Neuchâtelois
JN 1886 1913
      • Jura-Bern-Luzern-Bahn
JBL 1884 1886 Neuchâtel-Le Locle Col des Roches
    • Jura-Simplon-Bahn
JS 1890 1903
      • Jura-Bern-Luzern-Bahn
JBL 1884 1889 1886: Neuchâtel-Le Locle Col des Roches an JN
        • Bern-Luzern-Bahn
BLB 1875 1884
          • Bernische Staatsbahn
BSB 1861 1875 Gümligen-Langnau & Zollikofen-Biel
            • Schweizerische Ostwestbahn
OWB 1860 1861
        • Jura bernois
JB 1874 1884
          • Jura industriel
JI 1857 1875
          • Chemin de fer Porrentruy-Delle
PD 1872 1876
          • Bernische Staatsbahn
BSB 1861 1877 Gümligen-Langnau 1875 an BLB
            • Schweizerische Ostwestbahn
OWB 1860 1861
      • Chemin de fer Pont-Vallorbe
PV 1886 1890
      • Compagnie de la Suisse Occidentale et du Simplon
SOS 1881 1889
        • Chemins de fer de la Suisse Occidentale
SO 1872 1881
          • Chemin de fer Franco-Suisse
FS 1859 1871
          • Chemin de fer Lausanne-Fribourg-Berne
LFB 1858 1871
            • Chemin de fer Genève-Versoix
GV 1858 1858
          • Compagnie de l’Ouest-Suisse
OS 1855 1871
          • Chemin de fer de Jougne à Eclépens
JE 1870 1876
        • Compagnie du Simplon
S 1874 1881
          • Ligne d'Italie
LI 1859 1874
    • Schweizerische Centralbahn
SCB 1854 1901
      • Basler Verbindungsbahn
BV 1854 (1999) Mit Schopfheim-Zeller Eisenbahn-Gesellschaft betrieben, jedoch SCB / SBB Besitz. Seit Bahnreform durch SBB betrieben.
    • Schweizerische Nordostbahn
NOB 1853 1902
      • Sulgen-Gossau (Bischofszellerbahn)
SG 1876 1885
      • Bülach-Regensberg-Bahn
BR 1865 1876
      • Effretikon-Wetzikon-Hinwil-Bahn
EH 1876 1885
      • Schweizerische Nordbahn
SNB 1847 1853 Spanisch-Brötli-Bahn
      • Schweizerische Nationalbahn
SNB 1875 1880
      • Zürich-Zug-Luzern-Bahn
ZZL 1864 1891
    • Seetalbahn
STB 1883 1921
    • Sensetalbahn
STB 1904 2000
    • Société industrielle de Sébeillon-Lausanne
SISL 1923 1949
    • Toggenburgerbahn
TB 1870 1902
    • Tösstalbahn
TTB 1875 1917
    • Uerikon-Bauma-Bahn
UeBB 1901 1948
    • Vereinigte Schweizerbahnen
VSB 1857 1902
      • Glatthalbahn
1856 1857
      • Sankt Gallisch-Appenzellische Eisenbahn
SGAE 1855 1857
      • Schweizerische Südostbahn
1853 1857 Nicht zu verwechseln mit der heutigen Südostbahn
    • Wald-Rüti-Bahn
WR 1876 1902
    • Wohlen-Bremgarten-Bahn
WB 1876 1901

Divisionen der SBB

SBB Personenverkehr

Die Division Personenverkehr soll gemäss den strategischen Zielen des Bundesrates am Schweizer Verkehrswachstum einen überproportionalen Anteil im nationalen und internationalen Fernverkehr übernehmen und das Schweizer Bahnsystem mit dem europäischen Hochgeschwindigkeitsnetz verbinden. Im Regionalverkehr soll der hohe Marktanteil gehalten werden. Die Leistungen im Regionalverkehr und die Abgeltung durch die öffentliche Hand werden mit den Kantonen ausgehandelt. Die Kantone sind frei die Leistungen für den öffentlichen Verkehr auszuschreiben und Verträge mit anderen Anbietern abzuschliessen. Die SBB steht im Regionalverkehr dadurch im Ausschreibungswettbewerb.
Sämtliche für den Personentransport benötigten Fahrzeuge gehören SBB Personenverkehr. Zudem ist der schwere Fahrzeugunterhalt der gesamten SBB seit dem 1. Januar 2009 im Personenverkehr integriert. Lokführer, Zugbegleiter, das Verkaufs- und Servicepersonal an den Bahnhöfen sowie das Personal für die Zugsvorbereitung sind Mitarbeiter des Personenverkehrs.

SBB Cargo

Der Bund erwartet von der SBB einen wesentlichen Beitrag zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene. Dazu betreibt SBB Cargo in der Schweiz ein flächendeckendes Netz für den Einzelwagenladungsverkehr bei dem Güterwagen in Anschlussgleise oder an bahneigene Verladeeinrichtungen transportiert werden. Ein Wettbewerbsvorteil dieses Netzes ist der Transport über die Nacht, da für die Strasse in der Schweiz das Nachtfahrverbot gilt. Ein Nachteil sind die hohen Strukturkosten.
Für den Transitverkehr gründete SBB Cargo im Jahre 2010 die Tochtergesellschaft SBB Cargo International. Diese führt als eigenständiges Transportunternehmen die internationalen Verkehre auf der Nord-Süd-Achse von Holland bis nach Italien. Es besitzt eigene Lokführer und mietet dauerhaft Lokomotiven von der Mutter SBB Cargo sowie von Drittanbietern.

SBB Infrastruktur

SBB Infrastruktur ist seit der Divisionalisierung der SBB die Bezeichnung für die Division Infrastruktur. Sie ist zuständig für den Bau, Unterhalt und Betrieb sämtlicher Bahnanlagen, der Energieversorgung und der Telekommunikationsnetze der SBB. Für Manöver innerhalb grosser Bahnhöfe, in Rangierbahnhöfen und für Zwecke des Bahnunterhalts sind ihr diverse Triebfahrzeuge zugeteilt. SBB Infrastruktur beschäftigt etwa 9000 Mitarbeiter.
In Zollikofen befindet sich die zentrale Netzleitstelle von SBB Energie. Dem Geschäftsbereich unterstellt sind die SBB-eigenen Kraftwerke, Umformeranlagen, Übertragungsleitungen und Verteilanlagen. Der Geschäftsbereich ist ausserdem aktiv im Stromhandel tätig.
Mit dem Elektrifikationsentscheid zugunsten des MFO-Bahnstromsystems – Einphasenwechselstrom mit verminderter Frequenz von 16 ⅔ Hertz – wurde indirekt auch der Entscheid gefällt, ein eigenes Stromnetz aufzubauen. Die SBB besitzen sechs eigene Kraftwerke in Amsteg, Châtelard-Barberine, Etzelwerk, Massaboden, Ritom und Vernayaz. Zudem ist die SBB an den Kraftwerken Göschenen (40 Prozent), Rupperswil-Auenstein (55 Prozent) und Wassen (50 Prozent) beteiligt. Es ist mittelfristig das Ziel, den Bahnverkehr komplett ohne Atomstrom zu betreiben.

SBB Immobilien

SBB Immobilien bewirtschaftet rund 4000 Grundstücke mit 3500 Gebäuden und vermietet diese sowohl an Organisationseinheiten der SBB sowie an Dritte. Speziell mit den zentral gelegenen Bahnhöfen der grössten Schweizer Städte, die unter dem Markennamen Bahnhof vermarktet werden, verfügt die SBB über hochwertige Geschäftsliegenschaften für Dienstleitungs- und Detailhandelsunternehmen. Land und Liegenschaften, die für den Bahnbetrieb nicht mehr notwendig sind und nicht in das Portfolio passen, werden verkauft. Die Gewinne, die SBB Immobilien erwirtschaftet, werden von der SBB für die Sanierung der Pensionskasse verwendet. Das Einkaufszentrum Zürich HB, bei welchen SBB Immobilien Ladenflächen vermieten, ist das viertgrösste Einkaufszentrum der Schweiz.

Streckennetz der SBB auf Karte