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Die Rhätische Bahn ist eine schweizerische Eisenbahngesellschaft mit Sitz in Chur. Die RhB betreibt ein grossteil der Bahnstrecken im Kanton Graubünden. Die Website der RhB ist www.rhb.ch.
Der Bau der Rhätischen Bahn wurde durch den Niederländer Willem-Jan Holsboer sehr beschleunigt. Dieser war der Hauptinitiator der Eisenbahnlinie von Landquart nach Davos, der ersten Linie im Streckennetz der späteren RhB. Am 7. Februar 1888 wurde auf Initiative Holsboers hin die Schmalspurbahn Landquart–Davos (LD) gegründet. Ursprünglich wollte die Gesellschaft von Landquart nach Davos eine Zahnradbahn erstellen, um die Steigungen auf dieser Gebirgsstrecke zu überwinden. Eine Variante mit drei Spitzkehren war ebenfalls im Gespräch. Beide Varianten wurden jedoch verworfen und der Bau einer reinen Adhäsionsbahn mit nur noch einer Spitzkehre beschlossen; diese Spitzkehre befand sich im Bahnhof Klosters Platz und wurde später aufgehoben. Die anfangs geplante Normalspur konnte aufgrund der beengten Verhältnisse und aus Kostengründen nicht realisiert werden. Aufgrund der weiteren Pläne, welche ebenfalls auf Holsboer zurückgehen, wonach die Bahn auch in andere Regionen des Kantons Graubünden fahren soll, änderte die Landquart–Davos ihren Namen in Rhätische Bahn.
1897 wurde die RhB nach einer Volksabstimmung zur bündnerischen Staatsbahn. In der Folge wurde das Streckennetz zügig erweitert. Die spätere Elektrifizierung machte den Zugbetrieb leistungsfähiger und reduzierte für die Bahn Kohlemangel, welcher durch den Ersten Weltkrieg bedingt wurde. Während den wirtschaftlich schwierigen Jahren des Zweiten Weltkrieges und bis weit in die siebziger Jahre hinein geriet die RhB in finanzielle Nöte. Nur mit grosszügigen Subventionen des Bundes konnte sie diese frequenzschwache Zeit ohne Streckenabbau und Bahnhofschliessungen meistern. Zeitweise wurde sogar die Übernahme der RhB durch die SBB diskutiert.
Als der Bund Ende der siebziger und zu Beginn der achtziger Jahre die Subventionen drastisch zu senken begann, begann sie ihre Streckenführung touristisch zu vermarkten. Es wurden Angebote wie der Glacier-Express, der Bernina Express und der Heidi Express (heisst heute Bernina Express) kreiert, die während des Grossteils des Jahres dank Besuchern aus der ganzen Welt für volle Züge sorgen. Ausserdem wurden umsatzschwache Bahnhöfe geschlossen oder zu Haltestellen herabgestuft. Die Strecke von Mesocco nach Bellinzona wurde zunächst für den Personenverkehr und mittlerweile auch für den Güterverkehr stillgelegt und danach verkauft. Heute existiert noch ein Museumsbetrieb auf einem Teil der Linie. Am 21. Dezember 2006 wurde in Paris ein Bewerbungsdossier an die UNESCO übergeben, mit dem Ziel die Strecke von Thusis nach Tirano in das UNESCO-Welterbe aufzunehmen. Am 7. Juli 2008 erfolgte schliesslich die Aufnahme der Albula- und der Berninalinie in das UNESCO-Weltkulturerbe. Der Bestand der Strecke von Thusis nach Tirano ist damit auf lange Sicht gesichert.