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Die Chemin de fer Nyon–St-Cergue–Morez ist eine schweizerische Schmalspurbahngesellschaft mit Sitz in Nyon. Ihre 27 km lange, einspurige Strecke führt von Nyon über den Kur- und Wintersportort Saint-Cergue auf den Höhen des Waadtländer Juras und weiter nach La Cure, unmittelbar an der französischen Grenze. Die 12.1 km lange Fortsetzung ins Landesinnere nach Morez wurde 1958 stillgelegt und durch einen Autobusbetrieb ersetzt. Die Website der NStCM ist www.tprnov.ch/pages/nstcm.
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Bereits 1899 erteilten die Behörden die Konzession für ein ausgedehntes Schmalspurnetz im westlichen Waadtländer Jura. Unter dem Namen “Chemin de fer Nyon–Jura“ sollten Bahnlinien von Nyon nach St-Cergue, nach Gingins sowie über Le Vaud und Marchissy nach Gimel entstehen. Mangels ausreichender Finanzierung verzögerte sich der Baubeginn. So wurde im Jahre 1910 beschlossen, nur die Strecke Nyon – St-Cergue – La Cure zu bauen. Die geänderten Pläne wurden 1912 genehmigt, ein Jahr vor der Genehmigung der französischen Anschlusslinie. Ende 1912 begann die Pariser Baufirma Dyle & Bacalan mit den Arbeiten. Die Begleiterscheinungen des Ersten Weltkriegs – Mobilmachung in Frankreich, Materialknappheit – erschwerten den Bau erheblich. Zeitweise ruhten die Arbeiten auf französischer Seite völlig. Mitte der 1910er Jahre konnte die Linie Nyon – La Cure schliesslich doch in zwei Etappen eröffnet werden. Die definitive Endstation in Nyon wurde gegen Ende der 1910er Jahre eingeweiht. Die Strecke La Cure – Morez folgte mit erheblicher Verspätung zu Beginn der 20er Jahre.
Weil die französische Bahngesellschaft “Chemins de fer Électriques du Jura“ (CFEJ) zu Beginn des Betriebes noch keine Fahrzeuge besass, führte zunächst die schweizerische Gesellschaft den Betrieb auf der gesamten Strecke durch und nannte sich deshalb “Chemin de fer Nyon–St-Cergue–Morez“. Sie behielt diesen Namen auch als die CFEJ 1924 ihren ersten eigenen Triebwagen in Dienst stellte. Wegen des ungünstigen Wechselkurses kam der internationale Verkehr nur schwer in Gang. Auch die immer stärkere Konkurrenz durch den Strassenverkehr machte der NStCM zu schaffen. Die 1920er und 30er Jahre wurden zur Dauerkrise. Im Zweiten Weltkrieg musste der Abschnitt La Cure – Morez zweimal vorübergehend stillgelegt werden. Dagegen setzte auf der Schweizer Teilstrecke der lang ersehnte Aufschwung ein, wozu auch der 1939 eröffnete erste téléluge (Lift für Schlittler) beitrug. Der Ausflugsverkehr ins auch bei Langläufern beliebte Wintersportgebiet Col de la Givrine – La Dôle entwickelte sich mehr und mehr zum erträglichen Geschäft.
Nachdem Ende der 50er Jahre der letzte Zug die französische Teilstrecke befahren hatte, begannen auch in der Schweiz die Diskussionen über eine allfällige Stilllegung der Strecke Nyon – La Cure. Gutachten auf Gutachten folgten, die Empfehlungen widersprachen einander. Massive Proteste der Bevölkerung konnten 1972 die Umstellung auf Autobusbetrieb gerade noch verhindern. Seit den 1970ern wuchsen die Fahrgastzahlen kontinuierlich, wodurch 1982 endgültig zugunsten der Beibehaltung der Bahn entschieden wurde, was den gut zwanzig Jahre andauernden Schwebezustand beendete. Beihilfen von Bund und Kanton ermöglichten die längst überfällige Modernisierung: Die NStCM erneuerte die Fahrleitung komplett und nahm drei neue Gleichrichter in Betrieb. Dabei wurde auch die Fahrleitungsspannung von den «exotischen» 2200 Volt auf 1500 Volt geändert. Neue Pendelzüge ersetzten die überalterten Triebwagen. Barrieren- und Blinklichtanlagen wurde installiert und sichern seither die Bahnübergänge. Zudem wurde in den 90er Jahre der Streckenblock eingerichtet.