Transports Vallée de Joux – Yverdon-les-Bains – Sainte-Croix

Einleitung

Die Transports Vallée de Joux – Yverdon-les-Bains – Sainte-Croix ist eine schweizerische Transportgesellschaft mit Sitz in Yverdon-les-Bains. Die TRAVYS betreibt mehrere Eisenbahn- und Buslinien in der Region Yverdon-les-Bains. Das Unternehmen ist unter dem Kürzel TVYS im internationalen Fahrzeugregister eingetragen. Die Website der TRAVYS ist www.travys.ch.

Fahrzeuge der TRAVYS

Chemin de fer Orbe-Chavornay (Normalspur)

Chemin de fer Pont-Brassus (Normalspur)

Chemin de fer Yverdon – Ste-Croix (Schmalspur)

Geschichte

Chemin de fer Orbe-Chavornay

Orbe hatte mit der Eröffnung der Jurasüdfusslinie keinen Bahnanschluss erhalten. Als sich dort die Industrie vergrösserte, musste ein geeigneter Anschluss an den Rest der Schweiz gefunden werden. So wurde Mitte der 1890er Jahre eine normalspurige Überlandbahn von Chavornay nach Orbe eröffnet. Da das Trassee vor Orbe während kurzer Distanz mit bis zu 30 ‰ ansteigt, entschied man sich für elektrische Traktion.
Zuerst wurden drei Triebwagen beschafft. Der Personenverkehr war bescheiden, aber der gewichtige Güterverkehr verlangte schnell noch stärkere Triebfahrzeuge. 1902 beschaffte man daher einen doppelt so starken Gütermotorwagen. Heute wird der Personenverkehr mit einem modernen elektrischen Schienenbus abgewickelt, der Güterverkehr mit zwei elektrischen Lokomotiven und einer Diesellokomotive.
Per 1. Juni 2003 übernahm die TRAVYS die Geschäftsleitung OC und kaufte in der Folge die Aktien von den „Usines de l’Orbe“ (Orbe-Kraftwerke). Im Jahre 2008 wurde die Gesellschaft in die TRAVYS integriert.

Chemin de fer Pont-Brassus

Mitte der 1880er Jahre hatte die „Jura-Simplon-Bahn“ (heute SBB) die Strecke Vallorbe – Le Pont eröffnet. Daraufhin wurde die PBr gegründet, um die Stichstrecke weiter ins Vallée de Joux hinein zu verlängern. Der Verkehr zwischen Le Pont und Le Brassus wurde schliesslich Ende des 19. Jahrhunderts aufgenommen. Die PBr besass Wagen, jedoch keine eigenen Lokomotiven. Der Betrieb erfolgte deshalb von Beginn weg durch die JS, nach deren Verstaatlichung durch die SBB.
Die Wirtschaftskrise der 30er Jahre führte zu einem markanten Rückgang im Verkehr. Da sich der Betrieb mit Dampflokomotiven als zu unrentabel erwies, wurde die Strecke Ende der 30er Jahre elektrifiziert. Dadurch konnten die Betriebskosten erheblich gesenkt werden. Die Betriebsführung lag weiterhin bei den SBB.
Die Frequenzen im Personenverkehr waren in den 80er Jahre markant zurückgegangen, dies nicht zuletzt wegen des schlechten Fahrplans. Deshalb wurde die Strecke modernisiert und es wurde ein neues Fahrplankonzept mit den neuen NPZ eingeführt.

Chemin de fer Yverdon – Ste-Croix

Zu Beginn der 1890er Jahre eröffnete die „Chemin de fer Yverdon-Ste-Croix“ die Strecke Yverdon – Ste-Croix. Zunächst wurde der Betrieb mit Dampflokomotiven des Typs Mallet betrieben. William Barbey (Ingenieur, Botaniker, liberaler Grossrat und Philanthrop) zeichnete sich fast im Alleingang für die Finanzierung und die Planung der Bahn verantwortlich. Der religiöse Mann verfügte, dass «seine» Bahn an Sonntagen nicht verkehren durfte. Nach Barbeys Tod wurde diese im Jahre 1919 Bestimmung aufgehoben.
Wegen der Überalterung des Rollmaterials und der Kohleknappheit während des Zweiten Weltkriegs entschloss man sich zur Elektrifizierung. So wurde die Strecke Mitte der 40er Jahre die Strecke elektrifiziert. Bei SIG und BBC wurden aus zwei Typen insgesamt fünf neue Triebwagen beschafft. Den Güterverkehr besorgte die Elektrolokomotive Ge 4/4 21, die mit ihren Vorbauten an die berühmten Krokodile der SBB erinnert. Ende der 70er Jahre konnte mit dem Rollbockbetrieb der Rückgang im Güterverkehr aufgehalten werden, wobei die YSteC bei der Entwicklung einer neuen Rollbock-Bauart Pionierarbeit leistete. 1981 wurden drei moderne Triebwagen und zwei dazu passende Steuerwagen beschafft.
Nach der Fusion zur TRAVYS wurden im selben Jahr zwei Stadler GTW (Be 2/6 2000 – 2001) beschafft. Dadurch konnte ein älterer Triebwagen freigestellt und an die BAM (heute MBC) verkauft werden, welche drei baugleiche Triebwagen besass.

Stammbaum der TRAVYS

  • Transports Vallée de Joux – Yverdon-les-Bains – Sainte-Croix
TRAVYS 2001
    • Chemin de fer Orbe-Chavornay
OC 1894 2008 Betriebsführung durch TRAVYS bereits ab 2003
    • Chemin de fer Pont-Brassus
PBr 1899 2000
    • Chemin de fer Yverdon – Ste-Croix
YSteC 1893 2000

Streckennetz der TRAVYS auf Karte